...und die logischen Folgen mit dem Umgang von Atomkraft
Am 26. April 1986 ereignete sich im ukrainischen Kernkraftwerk Tschernobyl der bislang schwerste Reaktorunfall seit Beginn der Kernenergienutzung.
(Wegen einer Reihe von Bedienfehlern und den Besonderheiten des Reaktortyps stieg die Leistung stark an, das Kühlmittel verdampfte schlagartig; der Reaktorkern wurde zerstört. Der Reaktor explodierte und fing Feuer. Dabei gelangten rund acht Tonnen radioaktiver Brennstoff in die Umwelt. Bis heute besteht eine in einem Umkreis von 30 Kilometern gebildete Sperrzone.)
In mehreren Publikationen hat das UNSCEAR weniger als 60 unmittelbare Tote durch Trauma, Akute Strahlenkrankheit und Schilddrüsenkrebs aus einer Gruppe von 4000 Schilddrüsenkrebsfällen ermittelt. Die Spätfolgen des Unfalls könnten über eine Million Todesfälle verursachen.
Der Deutsche Kernenergie-Behördenchef König sagte (Anfang 2024), Phasen der großen Versprechungen in Bezug auf Kernenergie habe es immer wieder gegeben. Dass sie derzeit wieder so unkritisch übernommen würden, zeuge von einem rasanten Wissensverlust in Bevölkerung und Politik.
Erklärungen, wonach mit der Atomenergie die Preise für Strom sänken oder dass sich die Probleme mit dem Atommüll von selbst lösten, seien populistische Parolen.
Er hoffe, dass die Gesellschaft klug genug sei, alte Fehler nicht zu wiederholen, betonte König, der jetzt in den Ruhestand ging.
Erst vor wenigen Tagen hatte der Vorstandsvorsitzende des Eon-Konzerns, Birnbaum, erklärt, eine Wiederbelebung der Atomkraft in Deutschland sei technisch nicht mehr möglich.
Unter anderem der CDU-Vorsitzende Merz, CSU-Chef Söder und der FDP-Fraktionsvorsitzende Dürr und auch die AfD haben sich dagegen wiederholt für den Bau neuer Kernkraftwerke ausgesprochen.
Ein Jahr nach dem Dt. Atomausstieg stellen viele Verantwortliche, wie auch unsere Bundesumweltministerin Steffi Lemke fest, dass einige Politiker*innen und Populisten Atomkraft als eine „Art energiepolitische Heilsbringerin“ darstellen.
Steffi Lemke: Atomkraft und ihre Risiken sind letztlich unbeherrschbar. Der Ausstieg macht unser Land sicherer und vermeidet Atommüll.
Im Übrigen sind wir mit unserem Kurs nicht alleine. Belgien begann 2022 mit dem Atomausstieg und bereits Ende 2025 sollen fünf von vormals sieben Reaktoren abgeschaltet sein. Die Hälfte der EU-Länder hat ohnehin nie auf Atomkraftwerke gesetzt.
Ihre Reise nach Belarus in Regionen, die noch Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl mit den Folgen zu kämpfen hatten, beeindruckte sie nachhaltig! Menschen, die in Sorge um die Gesundheit ihrer Kinder waren/sind und damit auch ziemlich alleine gelassen werden.
Eine Untersuchung des Bundesumweltministeriums aus März 2024 kommt zu dem Schluss, dass die Kernenergie keine Zukunft hat.