Leserbriefe - gruene-werl

Grüne in Werl
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Leserbrief zum Artikel „Stadt pflanzt einen Baum pro Bürger*in“ vom 15. Mai 2021

Ihr Bericht „Stadt pflanzt einen Baum pro Bürger“ erweckt den Anschein, als ob der Stadtverwaltung mit dem Vorhaben, in diesem sowie in den folgenden Jahren, einen Baum pro Werler Bürger*in zu pflanzen, ein großer Wurf gelungen sei. Dem ist leider nicht so.

Bei den anvisierten 32.000 Bäumen handelt es sich lediglich um Ersatz für weit mehr geschädigte Bäume, die zuvor dem Wald entnommen werden mussten. Dass daher auch in den kommenden Jahren in ähnlicher Größenordnung weiter wiederaufgeforstet werden muss, ist also eine selbstverständliche Aufgabe der Stadt. Dadurch wird kein einziger Baum zusätzlich gepflanzt, dementsprechend kann auch die CO2-Bilanz nicht positiv ausfallen.

Ihr Artikel erweckt zudem den Eindruck, dass mit den 32.000 Baumpflanzungen der Antrag der Grünen auf „nur“ 10.000 Bäume bis zum Jahr 2030 bei weitem getoppt würde. Diesbezüglich möchte ich klarstellen, dass der Antrag „Baumstarke Stadt“ auf 10.000 zusätzliche Bäume und Hecken außerhalb des Stadtwaldes zielt.

Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Stadt sich tatsächlich zu einem solchen positiven Beitrag im Sinne der CO2-Bilanz entschließt. Immerhin müsse man sich nach Aussage von Herrn Höbrink ja schon strecken, um nur die Waldschäden durch den fortschreitenden Klimawandel ansatzweise zu reparieren. Sollte die Stadt auch auf andere Herausforderungen des Klimaschutzes ähnlich reagieren, bedeutet dies in absehbarer Zeit einen nicht unerheblichen Verlust von Lebensqualität für Werler Bürger*innen. Woher dann die Zuversicht kommt, dass die Einwohnerzahl bald bei über 33.000 läge, ist mir schleierhaft.

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Warum Menschen fliehen

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Die Zahl der Flüchtlinge hat weltweit zugenommen. Was sind die Gründe? Und welche Rolle spielt die Ungleichheit zwischen dem reichem Norden und dem verarmtem Süden?
Nennen wir es beim Namen: Die Armen werden immer ärmer und die Reichen immer reicher!  
Unter dem Deckmantel der Entwicklungshilfe und der Aussicht auf Teilhabe am globalen Handel und somit auf Einkommen für die verarmte Bevölkerung des Südens muss letztere ihre Arbeit und Ressourcen zu niedrigsten Preisen anbieten. Das hat dazu geführt, dass zahlreiche Unternehmen mit Stammsitz in industriell entwickelten Ländern ihre Arbeitsplätze in Billiglohnländer des Südens verlagert haben. Fabriken und Produktionsstätten wurden vor allem dort errichtet, wo die Unternehmen von Steuern befreit, die Kosten durch Arbeits- und Umweltschutz niedrig sind und Zölle und andere Vorschriften zum Schutz der eigenen inländischen Wirtschaft als Handelshemmnisse außer Kraft gesetzt werden können. Mit anderen Worten: Die reiche Wirtschaft des Nordens sichert sich einerseits Absatzmärkte, andererseits den Zugriff auf billige Arbeitskräfte und Ressourcen des Südens. Dabei bleibt letztere von der Wertschöpfung größtenteils ausgeschlossen. Das Versprechen, dass dabei auch etwas für die Armen abfallen würde, hat sich nicht erfüllt.  
Das reichste Prozent der Weltbevölkerung besitzt über die Hälfte des globalen Vermögens – mehr als die übrigen 99 Prozent zusammengenommen. Dem gegenüber führen 1,2 Milliarden Menschen einen schier hoffnungslosen Überlebenskampf. Sie leben von weniger als einem Euro am Tag. Millionen von ihnen leiden Hunger. Die Hoffnungslosigkeit wird vielfach durch kriegerische Auseinandersetzungen und Korruption im Land verschärft. So fürchten viele um ihr Leben. Sie suchen nach Schutz und einem Neuanfang. Sie sehen in ihrer Heimat oder den angrenzenden Nachbarländern keine Perspektive mehr – weder für sich, noch für ihre Kinder. Darum wagen sie die Flucht, die sie nach monatelangen Mühen und ständiger Gefahr häufig in die Hände skrupelloser Schepper treibt. Viele unter ihnen werden Opfer von Gewalt und Ausbeutung, der sie nur noch in seeuntauglichen Schlauchbooten entkommen können. Sie haben nur noch ihr Leben zu verlieren.
Darum fordern wir, dass auch unsere Stadt Verantwortung übernimmt und sich zum sicheren Hafen erklärt. 138 Städte sind bereits sicherer Hafen, große Städte wie Hamburg, Berlin, Köln. Städte in Ostdeutschland wie Leipzig, Weimar, alle Städte um uns herum—Hamm, Soest, Unna, Arnsberg, Dortmund. Auch die  Brandenburger Landesregierung hat das Bundesinnenministerium dazu aufgefordert, die Aufnahme von Flüchtlingen aus Seenot zu ermöglichen.  
Ist es uns nicht möglich ein kleines Kontingent an Flüchtlingen aufzunehmen --- Mit-Mensch zu sein.......?

Katharina Rittinghaus----Klaus Rittinghaus----Beate Drolshagen----Thomas Schulte




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